Carina v. GRAUPNER - Nachbau

Die fertig aufgebaute Carina in Schnellfahrt von GRAUPNER aus den 80zigern....
Die fertig aufgebaute Carina in Schnellfahrt von GRAUPNER aus den 80zigern....

  Zur Vorgeschichte...

 

Dieses Modell war ebenfalls wie die beiden anderen Modelle Nautic und Commodore in der 80zigern bei GRAUPNER im Programm und sehr beliebt. Rumpf aus Kunststoff und der Rest komplett aus Holz.

 

Gerade bei der Carina als Einsteigermodell war nicht viel zu machen aber es entstand relativ schnell ein nettes Boot mit viel Spaß-Faktor.

Durch Zufall und auf Anfrage über meine Homepage meldeten  sich mein Cousin, die mit Plänen und zwei Rümpfen der Carina zu mir kam.

Ich sollte Ihnen doch für seine beiden Jungs diese Carina nachbauen…Damit beide gleichzeitig damit fahren konnten.

 

Rümpfe und Planunterlagen hatte mein Cousin schon lange „herumliegen“, jedoch nie die Muße gehabt, sie zu bauen. Der Plan wurde hochauflösend eingescannt und schon begann die Arbeit am Auto-CAD, wie ich es schon für die Commodore gemacht hatte.

Nach ein wenig Tüftelei am Wochenende wurden die Teile dann zusammengestellt und an meinen Haus-und Hoflieferanten zum Lasern übermittelt.

Auf Basis dieses Planes wurde er dann dem Auto-CAD untergelegt und die Teile nachgezeichnet.

Die Teile wurden dann zum Lasern eng aneinandergelegt, um Platz zu sparen und möglichst wenig Holz zu verschwenden. Es wurde durchwegs 3mm Pappelsperrholz verwendet.


  Der Rumpf...

 

 

Einer der beiden Rümpfe war aus ABS. In einer sehr guten und glatten Oberfläche aber sehr weich und biegsam.

Um zu verhindern, dass bei Transport und/oder Auffahren an’s Ufer der Rumpf beschädigt oder ein Loch bekommt, habe ich beschlossen, die Innenseite mit 80g Glasmatten zu verstärken.

 

Kein großes Thema, denn die Glasmatte lässt sich gut verarbeiten und legt sich bestens an die Innenseite. Mit Reste der Glasmatte wurden dann diverse Sicken und Vertiefungen verstärkt und ausgefüllt. Der Überstand am oberen Rand wurde belassen und sollte später einfach mit dem Cuttermesser abgeschnitten werden.


Als dies erledigt war, hatte ich zwei gute Rümpfe als Basis für die weiteren Arbeiten.

Hier muss noch vermerkt werden, dass der Originalbaukasten sehr einfach gestaltet ist und Teile wie der Steuerstand und sämtliche Fenster aus mehreren Teilen bestanden.

 

Dies wurde hier natürlich nicht umgesetzt sondern die Fenster als Ganzes erstellt. Der Steuerstand wurde zwar als Platten ausgeführt, das Teil war jedoch eine Ausführung im 3D-Drucker...zumindest vorerst...

 

Ebenfalls war die Anlenkung des Ruders im Original sichtbar über die hintere Plattform vorgesehen. Dies wurde durch eine zusätzliche Luke in der Plattform abgeändert. Die Anlenkung des Ruders wird nun „unterirdisch“ erfolgen.

Die gelaserten Teile mussten nun vorsichtig herausgetrennt und auf Passgenauigkeit überprüft werden.

Bevor noch die ersten Teile verklebt werden konnten, "durften" sie auf beiden Seiten mit Porenfüller behandelt werden, um späteren Verzug durch gelegentlichen Wassereintritt zu verhindern.

Hier sollte auch auf einen gut durchlüfteten Raum geachtet werden, denn sonst sehen sie nochmal Doppelt... :-)

Die Umrandungen wurden zusammengesetzt und mit einer zusätzlichen 5x5mm Balsaleiste verklebt. Danach wurden sie mit Porenfüller behandelt. Ebenfalls wurden die beiden Seitenteile sowie der Kajütenspant miteinanderverklebt und da man schom mal so gut in Fahrt ist habe ich auch gleich das hintere Deck samt der Klappe gebeizt.

Dies erfolgte für beide Boote und schon nach ca. einer halben Stunde war der Porenfüller eingezogen und die Oberflächen konnten gestrichen werden.

Danach wurden die Seitenteile samt dem hinteren Ende in den „Rahmen eingefügt und dann miteindander verklebt.

 

Sicherheitshalber habe ich auch die beiden Decks und die dazugehörigen Rümpfe mit Nummern versehen, denn die sind nun aufeinander angepasst. Ich erspare damit eine Menge Ärger beim Zusammenbau von Rumpf und Deck!

Als nächsten Schritt wurde das Dach aufgesetzt und mit den Seitenteilen verklebt. Bis zum Trocknen des Leims verbleiben vorerst die Klemmen.

In der Zwischenzeit kontern auch die Lackierung der beiden Rümpfe begonnen werden.

Da die Vorarbeiten die meiste Arbeit erfordert, erspare ich mir hier die Details. Zu sagen sei nur, dass ich erst mit dem Unterwasserschiff begonnen habe, da dies die einfachste Arbeit war.


Die Farbgestaltung ist dem Bauplan der CARINA entnommen. Da hier keine RAL Farben angegeben sind,

Es entspricht es daher der eigenen Entscheidung, in welchen Töne hier die Farben gewählt werden.

Das Oberdeck bekam nun seine restlichen Fenster im Kajüten Bereich und auch beim Steuerstand und auch die Gleitführungen für das Dach und den damit möglichen Zugang zum Rumpfinneren wurde erstellt…

Da die bisher verwendeten Ständer nur als Provisorium diente, wurde für jedes Boot ein eigener solider Bootsständer erstellt.

Er ist zerlegbar, mit Gummi-Auflagen versehen, die man ebenfalls abnehmen kann. Zusätzlich sorgt die seitlichen Wände auch für einen sicheren Transport im Auto.


  Motor, Welle & Ruder...

 

Hier ist für den Motor- und Welleneinbau ein wenig Vorarbeit zu leisten.Die gesamte Wellen- und Motoreinheit ist bereits fertig aufgebaut, der Motor mit Stecker versehen.

Der Alu-Flansch, der eine fluchtende Verbindung zwischen BL-Motor und Welle herstellt, ist sogar mit einem Schmier-Nippel versehen, aber Achtung!

Auf Grund der Tatsache, dass man vor dem Einbau die gesamte Einheit sicher mehrmals auseinandernimmt, sind die Öffnungen für den Distanzring und der Welle zum Schmieren selber herzustellen!

 

Die Montage selber ist kein großer Aufwand, lediglich eine Befestigung für die Motoraufnahme und für das Ruder muss erstellt werden.

Dies kann aus Resten sehr leicht realisiert werden.

Der Motor erhielt eine 3mm Pappelunterlage, die am Rumpf selber laminiert wurde und auf die eine 10x10mm Hartholzleiste aufgeschraubt wurde. Diese wiederum nimmt den Motorträger auf.

Das Ruder bzw. die gesamte Ruder-Garnitur selber ist eine Ausführung von KRICK.Es besteht nicht nur aus einem einfachem Messing-Rohr sondern die eine Seite ist nach außen gepresst.

Es entsteht eine trichterförmige Öffnung, die sowohl das fett als auch einen kleinen O-Ring aufnehmen kann, um Wassereintritt zu verhindern. Darauf wird dann noch eine Beilag Scheibe gelegt und schließlich der Ruderhebel geklemmt.

Das Gestänge dafür verläuft somit unsichtbar unter der Heckplattform und durch die Klappe in dieser Plattform ( hier noch nicht verbaut) ist auch ein Zugang zum Ruder und der Anlenkung möglich.


  Grundierung...

 

Sämtliche Teile wurden nun mit Porenfüller sowie innen als auch aßen bestrichen. Nach dem Auftrocknen mit 400er Schleifpapier leicht angeschliffen, sodass eine glatte lackierbare Oberfläche entstand. Diese wurde dann mit einem Haftgrund, der auch gleich als Füller diente grundiert. Alle anderen Teile wie Dach sowie den Steuerstand und der Sitz wurde ebenfalls grundiert.


Elektronik...

 

Da nun die Zeit für den nächsten Schritt ist, wurde der Platz für das Ruderservo ( HITEC HS-65HB) und den Drehzahlsteller ( PULSAR A-20 4D ) gesucht.

Das Ruderservo wird auf der linken Seite seinen Platz finden, abhängig von der Länge des Gestänges und der Position des Servos. Man könnte natürlich das Ruderservo einfach mit Dopple Klebeband am Rumpf befestigen, jedoch in Zeiten wie diesen und der Tatsache, dass dies nicht meinem Stil entspricht, wollte ich doch etwas fortschrittlicher und nachhaltiger an die Sache rangehen.

Mittels Schublehre wurden die Abmessungen des Servos aufgenommen und dem 3D Druckerprogramm zugeführt.

Ebenfalls wurde mit der Halterung für den Drehzahlsteller verfahren. Das Ergebnis aus dem 3D Drucker kann gefallen….

Die restlichen, bereits gebeizten Teile wie die Heckplattform und Service-Klappe wurde ein weiteres Mal mit Klarlack überzogen und sehen schon sehr passabel aus.

Ebenfalls der Steuerstand und die beiden Sesseln….Sie sind nun ebenfalls mit Klarlack überzogen und können montiert werden.

Der Drehzahlsteller kommt dann auf die rechte Seite und die Halterung wird nur mit Doppelklebeband am Rumpf befestigt.

Somit kann der Steller jederzeit aus seinem “Gehäuse“ entfernt werden und wird nur mit einem kleinen Gummiband am herausrutschen gesichert.

Verbaut und verklebt im Rumpf sieht es dann sehr aufgeräumt und „ordentlich“ aus…

 

Der (vorerst) fertige Aufbau daneben zeigt gut die Positionen aller elektronischen und mechanischen Komponenten und den dann möglich Zugang.

Das Ruder über die Zugangsklappe im Heck und die elektrischen Komponenten über das schiebbare Dach. Auch sind nun gut die beiden farblichen Merkmale erkennbar….

 

Um die CARINA’s auch optisch ein wenig aufzuwerten, wurden sowohl Positionslichter als auch Buglicht und Hecklicht (in Form eines beleuchteten Flaggen-Stockes..) vorgesehen.

Die Umsetzung geschieht sehr einfach, da die Versorgung über den Empfänger und einen dazwischen geschalteten, einfachen Schalter.

Die Verkabelung erfolgt noch vor dem Verkleben des Oberdecks mit dem Rumpf, um eine bessers Arbeiten zu gewährleisten.

 


Verglasung...

 

 

 

Da nun sämtliche noch ausstehenden Teile verbaut und montiert wurden, konnte auch die Verglasung erstellt werden.

Tipp nebenbei:

Sollte keine getönte Verglasug verfügbar sein, so kann man auch eine glasklare Scheibe verwenden und eine eigefärbte Folie aus Heftumschlägen mittels REVELL-Kleber vollflächig verkleben. Dazu muss lediglich darauf v´geachtet werden,dass genug Kleber zwischen den beiden Schichten vorhanden ist und sich dieser ohne Luftblasen dazuwischen ausbreiten kann ( mir ist das an ein paar Stellen passiert). Das Ergebniß ist ausgezeichnet und kosten unwesentlich mehr….!

 

 

 

 

 

Danach konnten Oberdeck und Rumpf verklebt werden.

Auch hier wieder musste ich “Lehrgeld” zahlen, denn der Zweikomponenten-Kleber ( UHU-Hart), quillte aus und verunreinigte sogar auf der Oberseite das Oberdeck, weil sich dies über die Plastikklemmen gesammelt hatte.

à Oberseite und Unterseite mit Papierkrepp abkleben, bevor hier die Klammern angesetzt werden:

Danach musste zwar nochmal der Rand abgeschliffen und die Randbemalung nachgezogen werden, der Aufwand hielt sich jedoch in Grenzen.

Das Ergebnis konnte sich dann trotzdem sehen lassen…

Der Einbau des restlichen Komponenten war dann nur mehr ein mehr eine kurze Angelegenheit….

 


 

Das Projekt ist somit abgeschlossen und kann den Jung’s meines Cousin’s übergeben werden….Hat Spaß gemacht….!

Technische Daten...

 

 

Länge:                  ca. 520 mm

Breite :                 ca. 160 mm

Tiefgang:               ca. 34mm

Gewicht :              ca. 1,2kg

Antrieb:              

Power Direct-micro BL Antrieb 260x2mm und Motoradapter( Bauer-Modellbau, Art. Nr. 3.3230. ) --> hier auch gegebenenfalls beim Anbieter anfragen und Info für das geplante Projekt einholen.

Regler :               

BL Regler PULSAR A-20 4D (vorwärts/rückwärts)

( Bauer-Modellbau, Art. Nr. 8.C5575 )

Ruderservo :          HITEC HS-65HB

Ruder :Klein, 25x32mm   ( Bauer-Modellbau, Art. Nr. RO1479KR )

Propeller:

3-Blatt rechts, 30mm ( Bauer-Modellbau, Art. Nr. 2308.30GR )

--> auch hier anfragen, denn lieber größeren Durchmesser einplanen als zu wenig Platz!

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Extras:                 

Flaggenstock:

45mm ; Bauer-Modellbau, Art. Nr. 570504

Positionsleuchten :       

Messing kpl; Bauer-Modellbau, Art. Nr. ro1643KR

Doppelhorn :                   

Vernickelt 8,5x15mm; Hobby-Lobby Modellbau, Art. Nr. 1736-01

Lippe (Poller) :                

3x12mmm; Hobby-Lobby Modellbau, Art. Nr. 1616-01

Steuerrad :                        

Graupner Original; Hobby-Lobby Modellbau, Art. Nr. 476

Hecklicht :                         

Graupner Original; Hobby-Lobby Modellbau, Art. Nr. 629

 


Ausfahrt am 29.10.2022 in Seeon, Deutschland.......

 


Projekt abgeschlossen!