TAMIYA Bruiser - RC-Restaurierung

Als dieses Fahrzeug in den 80zigern auf dem Markt kam, ging ein Raunen durch die Menge….

Über 7.000.- Schilling ( da hatten wir noch eine eigene Währung...) für ein Spielzeug, noch dazu ohne Fernsteuerung!

Das lies keinen Zweifel darüber aufkommen, dass hier die Oberklasse der „Technikverseuchten“ Modellbau-Gemeinde angesprochen wurde.

 

Nichts desto trotz hat jedoch auch hier im Laufe der Zeit sich das Modell einen Namen gemacht und konnte trotz des hohen Kaufpreise auf Grund der erstklassigen Verarbeitung und Robustheit seinen Platz in der Liga der „Modellautos“ behaupten.

 

Der “BRUISER“ kam in den 80ziger Jahren als Nachfolger des HILUX 4x4 an die Öffentlichkeit und es wurde stark am Design geändert.

 


...und ich wollte unbedingt auch Einen....


Bekommen habe ich das Fahrzeug in einem eher leidlichen Zustand, wobei sich dieser Ausdruck nur auf die Außenansicht des Modells beschränkte.

Die Technik an sich und die Teile waren in einem sehr guten Zustand und benötigten nur ein wenig Überarbeitung und Pflege…..

Als ich damit jedoch begonnen habe, habe ich nicht im Traum daran gedacht, auf was ich mich da eingelassen habe.

 

Da ich freundlicherweise auch eine 2. unlackierte Karosserie samt Original Aufkleber erhalten habe, wurde die ursprüngliche Karosse abgebeizt, abgeschliffen, Löcher und Risse verspachtelt und grundiert. Frisch lackiert und mit einigen Änderungen versehen konnte nun der zweite Frühling für dieses Fahrzeug beginnen. Der starke 750er-Motor macht seinem Namen alle Ehre, was sich vor allem durch Geschwindigkeit auswirkt. Da ich jedoch nicht im Gelände herumheizen und dieses schöne und beeindruckendes Modell zu sehr strapazieren wollte, entschied ich mich für die eher gesetztere „Slow Motion“ Ausführung.

Der Ursprüngliche Motor wurde ausgebaut und mittels Riemenuntersetzung ( ca. 2,5:1 ) und seitlich angeflanschten Industriemotor dem „BRUISER“ ordentlich Drehmoment an die Welle verpasst.

Die Kraft ist nun mehr als ausreichend und wird nur durch die Bodenbeschaffenheit und Traktion gebremst.

Um dem Ganzen ein sportliches Aussehen zu verleihen, wurde aus einem Standmodell die Motorattrappe eines Big-Block ausgebaut und in die Motorhaube integriert. Um dem Ganzen auch einen agressiven "Touch" zu geben, wurde der Big-Block an der Vorderseite mit einer blauen lED beleuchtet. Diese Beleuchtung macht sich besonders bei Abend- und Nachtfahrten oder in der Dämmerung bezahlt!

Ausgerüstet mit einem 7,2 Volt / 2500mAh Akku  bzw. 2S-Lippo kann hier der Fahrspaß bis auf ein Stunde oder länger ausgeweitet werden, dann muss auch er zur Tankstelle !

Bevor nach dem Umbau die Teile wieder zusammengebaut wurden, sind sie entfettet und lackiert worden. Der Rahmen in Rot, die Aufhängungen für die Blattfedern Schwarz.. Sämtliche Schrauben wurden gegen Stahlschrauben mit Torx-Köpfen getauscht, einfach der Optik halber......

Das Ergebniß war vielversprechend und weitere Arbeiten nicht vorgesehen!


...ein erstes Upgrade war fällig...


Das Modell ist nun in die Jahre gekommen..

Zum Einen weist die Lackierung seit der damaligen Zeit  Staubpartikel in der Oberfläche auf, zum Anderenentsprechen die Decals nicht dem Original.

Außeren wollte ich sämtliche Alumminium-Teile, ähnlich wie beim Mountaineer sandstrahlen und neu aufarbeitenn........

 

Die alten Decals wurden entfernt und die Oberfläche erstmal gründlich mit Bremsenreiniger gereinigt.

Da die Farbe unter dem Decals weniger ausgeblichen war als die restliche Oberfläche, habe ich Alles mit 1000er Schleifpapier nass angeschliffen.

 

Danach ordentlich gereinigt und dauf eventuelle Störstellen, wie tiefe Kratzer oder Lunker nochmals kontrolliert und gegebenenfalls nachgeschliffen, bis die Oberfläche wieder schön glatt war.

Schlussendlich nochmals mit Bremsenreiniger überarbeitet und die neuen Decals aufgetragen.......


...und weiter im Text...


Die Anbauteile wie Stoßstangen und Kühlergrill wurden ebenfalls bearbeitet.......

Die weiße Kabine war schon ausgebleicht und hatt nicht mehr das schöne , helle Weiß.

Sie wurde, ähnlich wie bei der Karosserie ebenfalls leicht angeschliffen, die schwarzen Fenster abgeklebt und mit neuer Farbe in mehreren Schichten lackiert.

Hier erweisen sich die TAMYIA Lackdosen als äußerst zuverlässig und schnell trocknend, wenn man Schicht für Schicht vorgeht, um "Tränen" zu vermeiden!

Als Schutz vor "Übergriffe" auf die bereits blaue karosserie, wurde ein Müllbeutel  missbraucht und damit der Rest abgedeckt.....


In der Haube hatte ich eine Öffnung,für den "Big-Block".

Der Freiraum war schlecht lackiert und die alte Farbe blätterte ab...

Die Flächen wurden von den Lackresten befreit, ebenfalls mit feinem Schleifpapier aufgerauht und gereinigt.

Danach mit dem Airbrush und schwarzer, matter Farbe der Innenbereich lackiert...

 

Mit der selben, schwarzen, matten Farbe wurde auch gleich der Kühlergrill, die metallenen Stoßstangen ( ich hatte welche aus Messing verlötet...) und den seitlichen Rammschutz links und rechts mitlackiert.

Sie bleiben in Matt und wurden nicht mit Klarlack behandelt!

 

 Das Decal wurde neu aufgeklebt und im Anschluss, noch vor dem Anbringen aller Anbauteile mit Klarlack 2 mal lackiert....

Eine noch bessere Oberfläche würde sich ergeben, wenn noch zusätzlich mit der Pollierwatte oder einem Polliertuch die Oberfläche behandelt wird. 


...und weiter mit dem Zusammenbau...

 Alle Alu-Gussteile wie Achsen, Bleche, Felgenmitnehmer, Getriebe etc., die ich vorher teilweise lackiert hatte, wurden sandgestrahlt und wieder Ihrer natürlichen Oberfläche übergeben..

Nun wurde Alles wieder zusammengebaut und fertiggestellt...

 

Guter Tipp für's Nachmachen:

Zerlegen Sie Alles...damit meine ich wirklich Alles.

Getriebe, Kugellager entfernen etc. sonst bewegt sich nachher nichts mehr wie zuvor...

Ich hatte den Fehler begangen, das Getriebe zusammengebaut zum Sandstrahlen zu geben. Der Feine Glassand kommt einfach überll hin und durch die kleinsten Ritzen......War ziemlich aufwendig, hier nachzuarbeiten.

 

Da die Kugellager noch nicht verfügbar waren, wurden die Räder nur provisorisch zur "Anprobe" angesteckt.

Irgendwann danach wurden die neuen Kugellager eingebaut, sämtliche restlichen Teile montiert und auch die Räder aufgezogen.

Vielleicht kommen mir mal Trail-Reifen im richtigen Format unter. Dann werden sie montiert.

 

 



Bruiser ...auf Hochglanz poliert

 

Im Zuge eines neuen Projektes zur Wiederaufarbeitung eines Toyota Hilux 4x4 von TAMIYA aus den 80zigern, hatte ich auch meinen BRUISER zerlegt. 

Grund: 

Der schwarze lackierte Rahmen entsprach nicht mehr meinen Vorstellungen.

 

Er sollte von seiner alten roten Farbe befreit und wieder seine alte Struktur erhalten und das ganze Fahrzeug sollte ein Hingucker werden, mit vielen glänzenden und aufpolierten Teilen….

 

Der erste Schritt mit dem Entlacken mittels Glasperlen ging ja recht flott nur war die Oberfläche natürlich danach nicht so glatt wie vorher.

 

Soweit es ging konnte jedoch mit dem DREMEL, etwas Polierpaste und viel Geduld die meisten Teile wieder aufgefrischt werden.

 

Das Ganze hat natürlich einen kleinen Haken: 

Die Teile waren im Auslieferungszustand seinerzeit Oberflächen verzinkt. 

Durch das Aufpolieren ist diese Schutzschicht nun abgeschliffen worden. 

Sie glänzen zwar wie eine Eins, sind jedoch in keinster Weise gegen Korrosion geschützt. Irgendwann würde sich wieder leichten Flugrost ansetzen….

 

 

Aso auf zu einer Firma für Oberflächenbehandlung und mit dem Chef ein paar klärende Wote gesprochen.

Das Ergebnis konnte sich einige Zeit danach wirklich sehen lassen......

 

 

 

 

Die Oberfläche, nun vernickelt, ist vergleichbar eine Chrom-Oberfläche, jedoch muss die zu vernickelte Oberfläche nicht so hochwertig aufbereiten werden wie beim Verchromen.

 

Von Vorteil ist auch, dass beim Vernickeln eine homogene Oberfläche über das gesamte Werkstück entsteht. Man spricht hier auch von „Konturengetreu“.

 

Diese homogene Oberfläche zieht sich auch in Bohrungen, Gewinden, Kannten und Passungen hin. Diesen Umstand habe ich später erkennen müssen…..Dies aber später!

 

Die Alu Teile wurden zwar nur poliert, alle anderen Teile jedoch hatten eine tolle Nickelschicht und auch an den Stellen, an die man nicht so gut rankommt, war die Oberfläche sehr glänzend. Zwar etwas rauer aber noch immer sehr ansehnlich!

 

 

Beim Zusammenbau dann der erste Rückschlag:

 

Ich wollte dann Rahmen für den BRUISER natürlich auch mit den passenden Edelstahl-Schrauben zusammenbauen und nicht die seinerzeitigen, originalen M3-Schrauben von TAMIYA verwenden.

 

Die Schrauben wurden direkt in das Gewindeloch geschraubt und die kleine Edelstahlschraube hat sich so in das vernickelte Stahlblech gefressen, dass sie irgendwann festsaß. 

 

Beim Rausdrehen ist sie dann glatt abgerissen ...Auch nach langer Überlegung und Probieren gelang es mir nicht, den restlichen teil zu entfernen. Ein Übel, aber aus Erfahrung lernt man...

 

Danach habe ich alle Bohrungen sogleich nachgeschnitten. 

Learning-By-Doing…….Die Theorie und Hinweise sollte man eben auch umsetzen…!! 

 


Achsen...


 Die Achsen hatte ich vorher schon begonnen, aufzupolieren. Natürlich gibt es Ecken, an die ich mit dem DREMEL nicht herankomme. Auch mit der Hand war es nicht möglich. Was soll’s!

 

Die Hinterachse ist einfach gehalten, bei der Vorderachse wurde auch die Kugelpfanne des Achsschenkels geglättet und so gut es ging poliert. Ich hätte zwar lieber eine vollständige Abdichtung des innen liegenden Mitnehmers, dies ist jedoch auf Grund der Konstruktion nicht so einfach möglich…also hab‘ ich es gelassen….

 

Man muss eben gewisse Abstriche machen….Es soll ja ein Modell bleiben und Manches geht nun mal nicht!

 


Getriebe & Motor...

 

Das Getriebe wurde schon beim 2. Aufbau vollständig zerlegt, glasgestrahlt, gefettet, mit neue Gummistoppen als Schmieröffnungen versehen und wieder zusammengebaut.

 

Das Schaltgestänge wurde ebenfalls einer Oberflächenbehandlung unterzogen und die Lagerungen des Getriebes am Rahmen mit neuen Gummi-Elementen ausgestattet. Die Alten waren einfach schon zu brüchig…

 

Ursprünglich ist der BRUISER ja wie auch der MOUNTAINEER mit einem starken 7,2V Motor ausgestattet. Er macht ihn für dieses Fahrzeug viel zu schnell, weshalb ich hier die bestehende Untersetzung mittels Riementrieb belassen habe.

 

Ich habe sie übernommen, da auch die vordere Karosserie-Halterung auf dieser Motor-Brücke aufbaut. Lediglich diese zusätzliche Motorbrücke habe ich entsprechend den bereits verbauten Teilen mit 2000er Schleifpapier behandelt und poliert.

Der Motor wurde mittels DREMEL von seiner alten. roten Farbe befreit.

Die Oberfläche sah danach wie gebürstet aus und mit der vernickelten Magnetisierung-Schelle wieder montiert!

 

 

Beim Getriebe und dessen Justierung sei noch etwas gesagt....:

Die ersten Tests mit laufendem Motor  ergaben ein leichtes "Haken" des Getriebes.

Der Untersetzungs-Gang ließ sich nicht leichtgängig schalten und blieb hängen. Auch beim Zurückschalten in den normalen Gang  gab es manchmal Probleme.

 

Das Getriebe wurde nochmal zerlegt und alle Zahnräder auf Leichtgängigkeit überprüft. Dabei wurde der Fehler gefunden. Ein Zahrnrad-Paar war falsch montiert, die restslichen Zahnräder wurden mit einer Schlichtfeile leicht nachbearbeitet und deren Kanten der Zähne "entgratet...".

Nach dem Zusammenbau mit etwas Getriebe-Fett funktieonierte es dann, wie es sollte..... 

 


Zusammenbau...

Der Zusammenbau gestalltete sich nun recht unspektakulär...

Die Kunststoff RC-Box wurde mitttels Auto-Pollitur aufgearbeitet, sodaß das Original wieder verwendet werden konnte und in (fast..) ursprünglicher Pracht erstrahlte!

 

Der Lenkservo, der ursprünglich vor dem Getribe über der Vorderachse muntiert war, wurde wieder in der RC Box positioniert, um mehr Platz für die Riemenscheibe zu bekommen....aber auch wegen der Originalität!

 

Die Originalität ist zwar wiederhergestellt, der Lenkausschlag ist aber durch die mehrmaligen Umlenkungen trotzdem mieserabel....

 

 

Als letztes Highlight wurde noch ein ESS-ONE Soundmodul verbaut.

Den zu verwendeten Sound kann man über die kostenfreie Homepage von ESS herunterlagen und auf das Soundmodul übertragen. Die Lautstärke ist in mehreren Schritten direkt am Soundmodul einstellbar...

Über ein Y-Kabel wird das Soundmodul parallel zum Fahrtenregler verbunden.

Derzeit ist der Sound eines 8 Zylinder Chevi Big Block eingespielt und beim leichten Antippen im Stand am Gas-Stick spring der Motor an!

Macht echt was her und überzeugt....Ist trotzdem eher ein nettes Gimmick....